Mittwoch, 1. Februar 2017

Fortsetzungskriminalroman

 

NYPD- Ein verhängnisvoller Fall- Kapitel 5.1

"Bringt sie sofort in den OP 3!" Verschwommen drangen die Stimme der Sanitäter und Ärzte zu mir durch. Unterbrochen von Tess schluchzen und einer tiefen Männerstimme, die versuchte sie zu trösten und zu beruhigen.
Ich sah alles verschwommen, doch ich wusste, dass ich in Sicherheit war, dass ich in einem Krankenhaus war.
Kaum das ich im OP-Raum war, wurde ich unter Vollnarkose gestellt und somit war ich vollkommen weggetreten.

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1 Stunde zuvor....
Nun lag ich hier, im unterem Teil des Central Parks und ich konnte nur hoffen, dass jemand diesen Schuss gehört hatte, da ich mir sicher war, das er keinen Schalldämpfer benutzt hatte.
Anfangs hatte ich zwar noch meine Augen offen gehabt, doch es wurde langsam zu anstrengend für mich. Tess würde mir jetzt tausendmal sagen, ich solle meine Augen offen lassen und ja wach bleiben, es sei eine normale Schock- und Überlebensreaktion des Körpers.
Ich hörte hier so gut wie gar nichts, kein zwitschern der Vögel, kein Wind der durch die Bäume hier fuhr, nicht einmal eine Reaktion von anderen Passanten. Leicht röchelnd lag ich hier also ohne Hilfe und konzentrierte mich am meisten darauf ruhig und regelmäßig zu atmen, es war ja nicht das erste mal, dass ich angeschossen wurde, doch immerhin das erste Mal wo ich nicht im Dienst gewesen war.

Dann hörte ich Schritte. Schritte, die auf mich zu rannten oder sollte ich eher sagen auf meinen leblosen Körper?
Meine Freude, dass jemand mich gefunden hatte verflog, als ich daran dachte, dass der Verantwortliche noch immer da draußen war und noch immer nicht gefasst worden war.
*Sicherlich kommt er zurück um mir den tödlichen Schuss in den Kopf zugeben.*


Doch auch bei diesem Gedanken hatte ich mich geirrt, da die Schritte einige Meter vor mir stoppten und jemand eindeutig auf die Knie fiel. Dieser Jemand schlitterte über den Boden diesen Parkweges, dass er sich dabei die Knie aufschürfte, kümmerte ihn nicht.
"Mein Gott, er kann nicht aufhören oder?
Okay hör mir zu: Mein Name ist Michael McEvans. Vor 2 Jahren wohnte ich schon einmal hier in Manhattan, jedoch wurden mir 2 Morde untergeschoben.
Obwohl ich die beiden Opfer nicht einmal gekannt habe, wurde meine DNA am Tatort gefunden. Die Spezialeinheit des NYPDs hatte bei der Staatsanwaltschaft ein Haftbefehl gegen mich erwirkt und aufgrund der Indizien bin ich untergetaucht. Anfang diesen Jahres bin ich hierher zurückgekehrt . Mir war klar, dass ich keine Wohnung finden würde, somit habe ich einem guten Bekannten einen Wohnwagen abgekauft."

Während er so mit mir redete, verarztete er meine Wunde soweit es ging. Ich spürte nur noch kaum, wie er etwas um mich legte und zog es mitsamt einem Tuch fest. Somit wurde weiterhin Druck auf die Wunde ausgeübt, was lebensrettend bei Schusswunden sein konnte.  
Ich zuckte leicht zusammen, als er mich an den Armen berührte und mich umdrehen wollte, meine Berührungsängste waren nach wie vor geblieben, doch das was er mir eben erzählt hatte, hatte mich doch sehr berührt.
"Oh du meine Güte, Samantha!", rief er erschrocken als er mich erkannte. Ich wusste zwar noch nicht wie, ob es an der Narbe knapp über meinen Wangenknochen lag, oder doch an der Halskette, die ich jeden Tag trug, da sie das letzte Geschenk meiner biologischen Mutter war. Sein Blick wanderte an mir herab bis er an meinem Handy hängen blieb, welches ich immer bei mir trug.
"Ok, höre mir zu: ich werde jetzt den Notruf wählen und einen Krankenwagen, sowie deine Kollegen herbei rufen..." Seine Stimme verschwamm in meinen Ohren und meine Gedanken schweiften ab, zurück zu einem besonderen Tag in meinem Leben: der 5. Juli 2013.
An diesem Tag hatte ich die "Police- Acedemy" abgeschlossen. Ich war sehr aufgeregt, als wir zur Rede des Police Commissioner kamen. Der Saal war voll mit allen die die Police Academy besucht hatten, sie alle waren furchtbar aufgeregt, nach diesem Tag würden wir alle endlich wirklich als Polizisten angesehen werden. Schon hier saß ich neben Tess, die schon dort meine Freundin geworden war und sah ehrfürchtig zum Police Commissioner hoch der anfing seine Rede zu halten. Niemand traute sich auch nur laut aus zu atmen.
"Wie ihr alle wisst, ist selbst der Beruf als Police Officer nicht gerade ungefährlich. An nur einem Tag hatten wir mehr als 23 Polizisten auf einmal verloren, am 11. September 2001. Dennoch habt euch nicht davon abbringen lassen und habt euch weiterhin für diesen Beruf interessiert. Ein bekannter von mir arbeiten bei der Police- Academy und hatte mir gestern, als alle mit ihren Prüfungen durch waren, dass ihr mit Abstand zum besten Jahrgang gehören würdet..." Er sah uns alle genau an, ehe er fortfuhr:" Ihr alle werdet an verschiedene Reviere, hier in New York verteilt, die meisten von euch werden jedoch in das 12. kommen.
Auf einige Jahre gute Zusammenarbeit und Viel Glück."

Ich wusste nicht wie lange ich weg war, doch ich kam erst später wieder halbwegs zu mir, als ich Sirenen hörte.
"Sie kommen, Samantha.", hörte ich nun wieder seine Stimme klar und deutlich...

                                                                                                                                                       LF